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Dieser Artikel beschreibt, wie semiflexible Solarmodule auf dem Aufstelldach eines Kastenwagen Campers montiert werden können.

Ich hatte kürzlich das Vergnügen einen Freund dabei zu unterstützen, seine mit Dekasyl MS-2 verklebten Solarmodule vom Dach zu entfernen, da sie leider nach ca. einem Jahr defekt waren. Das Gute vorweg: Er hatte die Module bei Offgridtec gekauft, sie wurden ihm sehr unkompliziert durch Neue ersetzt, nachdem er die defekten Module eingeschickt hatte. Aber dafür mussten die alten Module erstmal runter vom Dach.

(Hintergrund: Vor einem Jahr hatten wir auf den Bus unseres Freundes und auf unseren Cumulumbus semiflexible Solarmodule installiert. Eine detaillierte Anleitung, wie die Installation einer Solaranlage auf einem Bus mit Aufstelldach gelingt (incl. Dachdurchführung und Verkabelung mit Batteriecomputer und co.), findet ihr in folgendem Artikel: Solaranlage auf einem Aufstelldach).

Dieser Artikel hier beschreibt das zunächst das Entfernen der verklebten Solarmodule und beschreibt im zweiten Schritt eine verbesserte Form der Befestigung der Solarmodule auf dem Aufstelldach.

Entfernen von verklebten Solarmodulen vom Fahrzeugdach

Offgridtec hat uns empfohlen, mit einem Schneiddraht die Verklebung aufzuschneiden. Das war so gut wie nicht möglich, da der Draht immer ins Modul geschnitten hat statt zwischen Modul und Dach nur durch den Kleber zu schneiden. Außerdem ist die Schneidwirkung sehr schnell ziemlich schlecht geworden.

Daher haben wir mit einem scharfen Messer, einer Heißluftpistole und sehr viel Muskelkraft alle Klebestellen aufgeschnitten. Die Module waren mit einer umlaufende Klebenaht und unter dem Modul noch durch ein Gitter aus Kleber auf dem Fahrzeugdach aufgeklebt. Das Ganze war wirklich anstrengend und hat pro Modul ca. 2 Stunden gebraucht. Restlos entfernen lässt sich das Dekasyl nicht. Dafür müsste man das Dach abschleifen und neu Lackieren.

Montage der neuen Solarmodule auf dem Aufstelldach

Offgridtec hat uns empfohlen das nächste Modul mit einer dünnen Schicht ganzflächig zu verkleben, da es so nicht zu Defekten der Solarmodule durch Verspannung bei Erwärmung der Module kommt. Dies würde das Entfernen aber um ein Vielfaches unangenehmer machen, weshalb wir uns für eine andere Variante entschieden haben.

Lösung mit Aluminiumprofilen

Wir haben mit Aluminium-U-Profilen aus dem Baumarkt eine Tasche auf das Dach geklebt, in die man die Module einschieben und mit einem Endstück verschrauben kann. Die Aluminiumprofile aus dem Baumarkt haben wir mit Dekasyl auf das Fahrzeugdach geklebt, da wir jetzt wissen, dass das auf jeden Fall hält.  Anschließend haben wir mit einem wetterbeständigen Silikon die Module von oben am Rahmen verklebt, um Vibrationen zu vermeiden und sie zusätzlich zu sichern.

Dies hat folgende Vorteile
  • Es ist keine Luft unter dem Modul eingeschlossen, die zu einer Verspannung bei starker Erwärmung führen kann
  • Bei einem Defekt lassen sich die Module sehr einfach austauschen
  • Feuchtigkeit, die sich eventuell unter dem Modul sammelt kann auch wieder abfließen
  • Im Gegensatz zu vollwertigen Solarmodulen, ist die Konstruktion immer noch um einiges leichter, was keine Probleme beim Öffnen des Aufstelldaches zur Folge hat.
  • Ich glaube zwar nicht, dass es einen Unterschied macht, aber hinterlüftet sind sie die Module auf diese weise auch

Fazit der semiflexiblen Solarmodule auf dem Aufstelldach

Mittlerweile hat der Bus des Freundes weitere 1500km auf dem Buckel, was zeigt, dass die Konstruktion hält. Außerdem sieht sie auch sehr gut aus. Sollten wir alles mal vom Dach entfernen müssen, wird sich das um ein Vielfaches einfacher gestalten. Ich würde diese Art der Befestigung als Optimal beschreiben

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14 Comments

  • Holger Wernken sagt:

    Hallo,
    leider scheine ich das Gleiche Problem mit meinen Offgridtec flex Modulen zu haben.
    Ich habe sie auch mit Dekasyl ms2 auf das Aufstelldach meines Columbus geklebt. Alles funktionierte 10 Monate einwandfrei. Danach ließ die Solarleistung über einen Zeitraum von ein paar Wochen nach bis überhaupt keine Leistung mehr über den Solarcomputer angezeigt wurde. Zu dem Zeitpunkt konnte ich auch keine Spannung direkt an den Modulen trotz Sonneneinstrahlung messen. Ich bin noch im Klärungsprozess mit Offgridtec aber ich befürchte das ich die Module auch entfernen muß.
    Hatte die Fehleranalyse von Offgridtec bei den defekten Modulen deines Freundes etwas ergeben?
    VG
    Holger

  • Thomas sagt:

    Eine wirklich sehr gute Idee.
    Wie sehen die Erfahrungen nach nun einem Jahr aus? Gab es Probleme bei dieser Art der Montage?
    Und könntest du mir sagen welche Größe die
    Aluminium-U-Profilen haben ?
    VG Thomas

    • Matthias Harzheim sagt:

      Hallo Thomas,

      Ich bin sehr zufrieden mit der Montage und würde es wieder so machen.
      Zu den Profilen:
      ich habe welche verwendet die So hoch sind, dass die Module mit Öse gerade reinpassen, um möglichst wenig spiel zu haben und möglichst tief, dass die Module weit in der Schiene stecken, aber noch nicht Solarzellen überdeckt werden.

      Grüße,

      Matthias

  • Christian sagt:

    Servus,
    super Tipp mit dieser Art der Befestigung, habe ich jetzt auch so verbaut.

    Um auf die gestellte Frage mit der Schienengröße einzugehen: ich habe im Obi U-Profil Aluschienen mit den Außenmaßen 10×15 gefunden, also etwa 7,5mm um die Panele einzuschieben (bei ca. 2,x mm Dicke bleibt also noch gut Platz für die „Belüftung“) und ca.13,x mm Überlappung, da meine Module einen Rand (also ohne Solarzelle) von 2cm haben hätte ich gerne mehr Überlappung gehabt, aber alle längeren U-Profile waren auch wieder viel dicker, das wollte ich nicht.

    Grüße
    Christian

  • Alex sagt:

    Hallo Matthias,

    sehr feine Lösung! Eine Frage hat sich allerdings noch hinsichtlich der Verwendung des Silikons ergeben. Wo genau setzt du das Silikon ein? Auf den Bildern scheint es, wie wenn du das Silikon auf der Außenseite des Aluminiumprofils aufträgst, im Text schreibst du wiederum, dass das Silikon Vibrationen der PV Module vermeidet. Für letzteres müsste das Silikon ja auf der Innenseite des Aluminiumprofils eingesetzt werden oder?

    Vielen Dank im Voraus für deine Antwort.

    Viele Grüße
    Alex

    • Matthias Harzheim sagt:

      Hallo Alex,

      Wenn die Module in den Schienen sitzen, ist natürlich ein ganz leichtes Spiel zwischen dem Alu und den Modulen (sie sind ja nicht verklemmt). Hier gehe ich oben einmal mit Silikon um das ganze Modul, um es mit dem Aluprofil zu verbinden und zu verhindern, dass es in der Schiene vibrieren kann. Das Silikon lässt sich aber im Gegensatz zum Montagekleber sehr leicht entfernen.

      Grüße,

      Matthias

      • Manuel sagt:

        Hallo Matthias,

        Die Lösung mit Aluschienen gefällt mir sehr gut. Ich habe nur Bedenken, dass die PV-Module bei der Fahrt durch Wind/Sog flattern. Habe auch die Offgrid-Module und diese sind im Grundzustand nicht ganz plan. Hast du z B noch ein Kompriband in Streifen untergegt bevor du die Module reinschiebst?

        • Matthias Harzheim sagt:

          Hi Manuel,
          Bis jetzt halten sie sehr gut. Ich war mir am Anfang auch unsicher, aber mittlerweile sind schon viele km damit gefahren worden und die Lösung hat sich bewährt.

          Grüße,
          Matthias

  • Joachim Schäfer sagt:

    Hallo Matthias
    Die Lösung finde ich genial, mein Freund hat zwar aufgeklebt und bisher keine Probleme gehabt, aber ich wollte eine andere Lösung. Zuerst dachte ich an die Möglichkeit mit Alu Rahmen und Halter. Dann sah ich deinen Post – und war begeistert.
    Meine Frage: Mein Aufstelldach hat eine Wölbung – habe heute mal gemessen – auf eine Breite von ca. 1,38 m eine Wölbung links/rechts von ca. 3,3 cm. Die QuerAlu Schiene müsste ich dann biegen um die dann aufkleben zu können.
    Wenn ich die Fotos richtig interpretiere hat dein Dach wenig bis gar keine Wölbung. Hast Du evtl. Erfahrung mit stärker gewölbten Dach?
    Gruss, Jochen

  • Elias sagt:

    Hallo Matthias,
    tolle Idee – danke für diesen Blog Artikel. Ich werde versuchen, angepasst auf mein Fahrzeug, es so nachzubauen.

    Ich habe noch zwei Fragen:
    -Du hast die beiden + und die beiden – Kabel von den Panelen zu je einem + und – vereint. Welche Kabelquerschnitte hast du dafür bis zum Regler benutzt?
    -Da die Panels relativ lang sind mache ich mir trotzdem Gedanken zum flattern während der Fahrt. Was hältst du von der Idee: Auf der Rückseite des Panels mittig über die ganze Länge mit Silikon (damit es trotzdem flexibel bleibt) eine Aluleiste zu kleben um mehr Stabilität und gleichzeitig auch etwas mehr Abstand zum Dach zu erhalten?
    Grüsse Elias

  • Tim sagt:

    Hi Matthias,
    Coole Idee, werde es wahrscheinlich demnächst so nachbauen. Evtl. mache ich unter das Modul noch 3-4 dickere streifen Sikaflex, die ich vor dem Einbau trocknen lasse. So hätte man eine Art Abstandshalter und vielleicht auch etwas mehr Vibrationsschutz in der Mitte des Moduls.
    Habt ihr für die verschraubten Endkappen auch U-Profile genommen oder normale Winkelprofile (L-Profile)?

    LG Tim

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