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Energiemanagement im Camper mit Batteriecomputer

Ein wichtiger Punkt, um mit dem Camper autark stehen zu können, ist ein funktionierendes Batteriemanagement. Hierfür ist die Grundvoraussetzung, genau zu wissen, wie viel Strom gerade verbraucht wird oder mit wie viel Strom gerade geladen wird. Das von Westfalia original verbaute Anzeigepanel reicht allenfalls, um eine grobe Abschätzung über den Zustand der Batterie zu machen, das Ganze erinnert aber eher an Glaskugel lesen.

Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, einen Batteriecomputer einzubauen, der uns die fehlenden Informationen liefert.

Geräteauswahl

Hierfür kommen aus unserer Sicht nur 2 Produkte in Frage, die beide Vor- und Nachteile haben:

  1. VOTRONIC 1263 LCD-Batterie-Computer 100 S Smart Shunt und Masseband* für ca. 150€
    (Link zum Hersteller)
  2. Victron Batterie Monitor BMW 712 Smart* (bis 500A) für ca. 200€
    (Link zum Hersteller)

Vergleich und Kaufentscheidung

Rein technisch scheint das Gerät von Victron Energy das bessere zu sein, denn es verfügt über Bluetooth zur Auswertung mit dem Handy und die App zum Auswerten ist übersichtlicher. Bluetooth ist bei Votronic nur über ein seperates Modul (Votronic Bluetooth Connector) für weitere 150€ zu haben.

In der Basisversion funktioniert das Gerät von Victron Energy bei bis zu 500A Stromstärke, das von Votronic verträgt nur 100A, kann aber gegen Aufpreis auch bis zu 400A messen. Solltet ihr 220V Geräte über einen Spannungswandler betreiben, könnten 100A eventuell nicht ausreichen.

Bei uns reichen 100A aus. Zudem habe ich auch einen Solarregler von Votronic (Einbaubericht kommt, sobald es warm genug ist, die Solaranlage aufs Dach zu kleben) und der Bluetooth Connector lohnt sich dann doppelt, da er auch die Daten des Solarreglers in einem Gerät auswerten und übertragen kann.

Wir haben uns daher letztlich für das Gerät von Votronic entschieden, da der Batteriecomputer einfach besser aussieht und wir dann eine Votronic all-in-one Lösung haben.

Einbau des Batteriecomputer

Der VOTRONIC 1263 LCD-Batterie-Computer besteht aus 2 Teilen:

  • Shunt (Dieses Gerät misst den Strom)
  • Anzeigeeinheit (Hier wird angezeigt was der Shunt gemessen hat)

Der Einbau des Shunts ist denkbar einfach und detailliert in der Anleitung beschrieben. Er wird einfach nur als letztes Element zwischen dem Minuspol der Batterie und den Minusleitungen eingebaut, damit alle Ströme gemessen werden. Hier findet man bereits einen Shunt, der die Westfalia Glaskugel-Anzeigeeinheit mit „Informationen“ versorgt. Der VOTRONIC Shunt kommt direkt dahinter.

Wir mussten die von Westfalia verbaute Elektronik neu anordnen, um alles unter den Sitz zu bekommen.

Die Anzeigeeinheit haben wir direkt neben die von Westfalia gesetzt (an dieser Stelle ist auch hinter der Verkleidung genügend Platz). Mit einem Multifunktionswerkzeug und einem Schneideaufsatz haben wir ein Loch in die Verkleidung geschnitten, in dem wir anschließend das Anzeigeelement eingesetzt und verschraubt haben.

Energiemanagement im Westfalia Columbus 540d

Das mitgelieferte Kabel zum Verbinden der Anzeigeeinheit mit dem Shunt ist lang genug und lässt sich an dieser Stelle auch vergleichsweise einfach hinter der Verkleidung verlegen. Eine Kabel-Einzughilfe ist hier ein sehr nützlicher Helfer.

Fazit Batteriecomputer

Durch den VOTRONIC Batteriecomputer können wir genau sehen, welche Ströme gerade fließen und wie viele Stunden wir mit diesem Stromverbrauch noch autark stehen können. Auch haben wir festgestellt, dass der Ladestrom bei der Fahrt teilweise sehr gering ist (sobald die Starterbatterie voll ist), weshalb wir einen Ladewandler verbaut haben. Schaut euch dazu gerne unseren Blogposts zum Einbau des Ladewandlers an.

 

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9 Comments

  • Benedikt sagt:

    Habt Ihre ein Batterietemperatur Sensor angeschlossen?

    Ich haben den Büttner 400 IQ und frage mich wo ich den Sensor am besten anschließe (Kommt der wirklich an einen der Pole? )

    Danke für eure Hilfe.

    • Harzheim Matthias sagt:

      Hallo Benedikt,

      Beim Votronic Ladewandler war ein Temperatursensor dabei, der eine Ringöse am Sensor hat. Diese habe ich am Minuspol an eine der vorhandenen Muttern angeschraubt.

      Immer gerne! Viel Spaß beim Basteln! Und wenn du ein neues Projekt brauchst, schau dir meinen neuen Artikel zur UV-C Wasserreinigung an 😉

      Grüße aus München,

      Matthias

      • Benedikt sagt:

        Danke für die schnelle Antwort.
        An eine der Muttern? Wenn ich es richtig verstehe kommt die an den Minus Pol der Batterie um dort die Temp zu messen?

        Den anderen Bericht habe ich schon gelesen – sehr interessant und gute Ansätze.

        Liebe Grüße
        Benedikt

        • Matthias Harzheim sagt:

          Hallo Benedikt,

          Ja, an der Batterieklemme ist eine kleine Mutter die man dafür verwenden kann. Ich gehe davon aus, dass die hohe thermische Leitfähigkeit der Klemme und des Pols dafür sorgt, dass man dadurch am besten die Temperatur im inneren der Batterie messen kann.

          Natürlich kommt das Ding nicht an eine Mutter die dann noch mit einem Kabel am Minuspol hängt. Ich habe irgendwo gelesen, jemand wollte sie an seinen Messshunt schrauben….ich denke das ist nicht im Sinne des Erfinders.

          Grüße

          Matthias

  • Benedikt sagt:

    Hi nach München.
    Habt ihr euch mal überlegt einen Ladebooster zu verbauen?
    Ich bin gerade dabei- bin mur nur unsicher wegen dem Trennrelais( ist ja bei euch auch zu sehen auf den Bilder)
    Leider sind am Trennrelais auch noch andere Kabel angeschlossen so dass ich jetzt nicht genau weiss ob ich es umgehen oder ausbauen kann.
    Habt iht Schaltpläne vom Columbus?
    Liebe Grüße

  • Stefan sagt:

    Hallo Matthias,
    Gratuliere zu euren detailliert informativen Umbaubeschreibungen!
    Eure Beschreibung der Radio-Stromversorgung ist eine interessante Alternative zum einfachen Wippschalter.
    Das Thema beschäftigt mich auch gerade. Dazu habe ich 2 Fragen:
    1. Dein Umbau verhindert leider nicht die Entladung der Aufbaubatterie bei längeren Standzeiten. Hast du dazu auch noch Ideen?
    2. Hast Du zu dem Thema auch einen genauen Schaltplan erstellt? Mich interessiert vor allem, wie du den Anschluss an die Aufbaubatterie genau hergestellt hast.
    Weiterhin viele innovative Umbauideen mit eurem Columbus!
    Lg
    Stefan

    • Matthias Harzheim sagt:

      Hallo Stefan,

      zum Thema „Entladung im Stand verhindern“ habe ich einen Artikel, der die Votronic Switch Unit beschreibt. Das ist ein elektrischer Hauptschalter den ich unter den Fahrersitz (noch vor dem eigentlichen Hauptschalter) platziert habe. Nach dem Hauptschalter geht das Kabel dann in den Sicherung Kasten und versorgt die Verbraucher (Heizung, Kühlschrank, Licht…). Hier habe ich auch eine weitere Sicherung und die Versorgung des Radios angeklemmt. Das Kabel geht dann unter der Trittstufe auf Fahrerseite nach vorne unter das Armaturenbrett und von da zum Radio.

      Aber ehrlich gesagt trenne ich diesen Hauptschalter nicht mehr, seit ich eine Solaranlage habe. Die gleicht jeden Morgen den über Nacht verlorenen Strom sofort wieder aus. Ich habe eher zu viel Strom und überlege mir daher gerade ob ich nicht einen intelligenten Standlüfter einbaue, der mein Auto vor Überhitzung schützt 🙂 wird mein nächstes Projekt.

      Ich hoffe, ich konnte dir helfen,

      Grüße aus München,

      Matthias

  • Bruno sagt:

    Hallo,

    wir haben nach 15 Jahren California und fast 2 Jahren Wartezeit endlich unseren Columbus 540 im März erhalten. Die ersten 2.000 km
    Toskana liegen hinter uns. Das Fahrzeug hat Aufstelldach, Solarmodul, 1 Aufbaubatterie, Automatic 140 PS.

    Die Beiträge sind sehr interessant und ich werde sicherlich im Laufe der Zeit einiges umsetzen. Leider sind die Informationen von Westfalia
    äußerst knapp und selbst die Händler sind überfordert.

    Daher möchte ich zum Solarmodul fragen stellen, die evtl. auch andere Leser Interessierten.

    Es gibt außer dem Display keine Anzeige bzgl. des Solarmoduls und der Aufbaubatterie.

    – Wird die Aufbaubatterie vom Solarmodul geladen, oder nur für aktuelle Verbraucher verwendet. Bei Landstrom sieht man 14,5 V Ladeschluss-
    Spannung und die wechselnden Balken. Ohne Landstrom werden max. 13,5 V angezeigt.
    – Wird die Aufbaubatterie bei ausgeschalteten Hauptschalter ( ROT unter dem Fahrersitz ) weiterhin geladen ?
    – Ich finde unter beiden Sitzen keinen Solarstromregler den man evtl. für eine Anzeigenerweiterung verwenden kann.

    P.S. Den Bausatz für den Lüfter habe ich bestell und werden Ihn ersetzen. Der Kühlschrank stört im Aufstelldach gar nicht, im Querbett etwas aber
    in der Sitzecke sehr. Die Kühlregelung ist noch ein anders Thema, selbst bei „1“ ist es kalt genug und wird Eis produziert.

    Vielen Dank für eine Antwort.

    • Matthias Harzheim sagt:

      Hallo Bruno,

      mein Solarmodul war nicht ab Werk verbaut (das gab es damals noch nicht). Daher habe ich keine Ahnung wie Westfalia das umgesetzt hat.

      Trotzdem denke ich folgendes:

      1) ja, dafür ist das Solarmodul da, um die Batterien zu laden. Wenn du natürlich im selben Moment Verbraucher an hast, werden die auch vom Solarmodul bedint.
      2) ziemlich sicher ja. Nach dem Schalter geht es in den Sicherungskasten wo es für jeden Verbraucher eine Sicherung gibt. Der Laderegler ist normalerweise direkt an der Batterie angeschlossen.
      3) Ich glaube nicht, dass Westfalia irgendwas verbaut hat, das man erweitern kann. Wo der Regler aber genau ist weiß ich leider nicht.

      Sorry, dass ich nicht wirklich helfen konnte. Ich wünsche dir trotzdem Viel Spaß mit dem Auto. (Wir sind gerade in Schweden damit unterwegs)

      Grüße,

      Matthias

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